ChatGPT – 1. Anwendungsfall „Devils Advocacy“

letzte Änderung am 18/09/2023

erstellt am 04/09/2023

Kann ich selbst meiner Arbeit kritisch gegenüberstehen, um z.B. eine fundierte Entscheidung treffen zu können? Hier kann ChatGPT diesen Part des kritischen Partners übernehmen.

Der Begriff Advocatus Diaboli

Der lateinische Ausdruck Advocatus Diaboli, deutsch Anwalt des Teufels, steht für die rhetorische Strategie eines Anwalts, beziehungsweise allgemeiner die eines Redners, der bei einem rhetorischen Streit ganz bewusst die Position eines Gegners einnimmt. Mehr dazu in der Wikipedia

Die Methode Devils Advocacy

Ich erlebe es sehr häufig, dass kritische Äußerungen oder Meinungen zu einer Sache nicht erwünscht sind. Diese Menschen werden oft als destruktiv, negativ eingestellt, oder nicht Teamfähig usw. eingestuft.

Dann entsteht diese Situation: Niemand traut sich etwas Kritisches zu sagen. Oder es entstehen endlose, destruktive Diskussionen.

Es gibt aber Bereiche, dazu gehört die Projektarbeit, in der ist es notwendig „etwas in Frage zu stellen“. Wichtig ist, dass nach konstruktiven Diskussionen Entscheidungen getroffen werden und es weiter geht. Dafür haben wir z.B. das Risikomanagement. Risiken kann ich nicht weg managen, sondern Entscheidungen treffen, wie wir mit dem Risiko umgehen.

Um effektiv und effizient mit Methoden zu arbeiten braucht es klare Regeln. Und hier kommt zum Beispiel „Devils Advocacy“ ins Spiel.

Der Grundgedanke dieser Methode ist es bewusst eine Gegenposition einzunehmen. Es geht um eine bewusste kritische, gegensächliche Haltung. Gesagtes wird kritisch hinterfragt.

Als Moderator habe ich die Möglichkeit klare Spielregeln für die Methode festzulegen.

Wer nimmt diese Rolle ein?

Wie lange wir diese Rolle eingenommen?

Wie gehen wir mit den Ergebnissen um?

Das Spiel läuft dadurch bewusst anders.

Mein Gedankenansatz

Ich bin ab und zu in der Situation, dass ich an etwas arbeite und allein fällt es dann oft schwer die kritische Sicht einzunehmen. Ich bin zu stark involviert. Ich brauche einen Partner, der die kritische Rolle übernimmt. Und hier setze ich ChatGPT ein.
Oder ich möchte mich auf meine Rolle als Devils Advocacy vorbereiten und brauche Argumente und Sichtweisen.

Hier kommt jetzt ein praktisches Beispiel für den Einsatz von ChatGPT.

Ich bin grundsätzlich für den Einsatz eines Standards für die Projektarbeit. Ich wollte gern Gegenargumente wissen, die gegen einen Standard sprechen.

ChatGPT im praktischen Einsatz – der Dialog

René

Kennst Du die Methode Devils Advocacy?
ChatGPT

Ja, René, ich kenne die Methode des „Devil’s Advocacy“. Diese Methode beinhaltet das gezielte Infragestellen von Ideen oder Argumenten, um mögliche Schwachstellen oder Probleme aufzudecken. Sie kann in Diskussionen oder bei Entscheidungsprozessen eingesetzt werden, um eine kritische Perspektive einzunehmen und die Qualität der getroffenen Entscheidungen zu verbessern. Wie möchtest du darüber sprechen oder hast du spezifische Fragen dazu?

René

Du kannst mir also helfen die kritische Sichtweise auf eine Sache, Vorschlag oder Lösung zu bringen.

ChatGPT

Ja, das ist richtig, René. Ich kann dir dabei helfen, eine kritische Sichtweise auf eine bestimmte Sache, einen Vorschlag oder eine Lösung zu entwickeln. Du kannst mir mehr Informationen zu dem Thema geben, über das du diskutieren möchtest, und ich werde mein Bestes tun, um potenzielle Schwachstellen oder Herausforderungen aufzuzeigen. Wie kann ich dir konkret bei deinem Anliegen behilflich sein?

Mein Argument für das Erreichen von erfolgreichen Projekten ist die Anwendung eines Projektmanagement Standards. Was wäre jetzt Deine Sichtweise als Devils Advocacy?

ChatGPT

Natürlich, René. Als „Devil’s Advocacy“ könnte ich folgende kritische Punkte zu deinem Argument für die Anwendung eines Projektmanagement-Standards anbringen:

  1. Kosten und Ressourcen: Die Implementierung eines Projektmanagement-Standards kann zusätzliche Kosten und Ressourcen erfordern, sowohl in Bezug auf Schulung als auch auf die Anpassung von Prozessen. Ist es gerechtfertigt, diese Ressourcen zu investieren?
  2. Flexibilität: Ein Standard kann in manchen Fällen zu starr sein und die Flexibilität in Projekten einschränken. Könnte dies in dynamischen Umgebungen problematisch sein?
  3. Komplexität: Die Einführung eines Standards kann die Prozesse komplexer machen, was zu Verwirrung oder Widerstand im Team führen kann. Wie gehst du mit dieser Herausforderung um?
  4. Erfahrung und Ressourcen: Möglicherweise verfügen nicht alle Teammitglieder über die notwendige Erfahrung oder Ressourcen, um den Standard effektiv umzusetzen. Wie gehst du mit diesem Wissensunterschied um?
  5. Projektgröße: Ist die Anwendung eines umfassenden Standards in jedem Projekt, unabhängig von seiner Größe, wirklich notwendig und effizient?

Diese Fragen sollen dazu dienen, verschiedene Aspekte zu betrachten und sicherzustellen, dass die Anwendung eines Projektmanagement-Standards in jedem Fall sinnvoll ist. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und den Standard gegebenenfalls an die spezifischen Bedürfnisse anzupassen.

René

Nimm bitte eine noch kritischer Sichtweise ein.

ChatGPT

Selbstverständlich, René. Hier sind einige noch kritischere Betrachtungen:

  1. Bürokratie und Zeitverlust: Die Implementierung eines Projektmanagement-Standards kann eine erhebliche bürokratische Belastung bedeuten und zusätzliche Zeit für Dokumentation und Berichterstattung erfordern. Könnte dies dazu führen, dass Teams mehr Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen und weniger produktiv sind?
  2. Überregulierung: Ein zu strenger Standard könnte dazu führen, dass Projekte unnötig überreguliert werden. Dies könnte die Kreativität und Innovation innerhalb des Teams einschränken. Wie balancierst du die Notwendigkeit von Standards mit der Notwendigkeit, Raum für kreative Lösungen zu lassen?
  3. Widerstand im Team: Die Einführung eines neuen Standards kann auf Widerstand im Team stoßen. Dieser Widerstand könnte die Teamdynamik negativ beeinflussen und die Zusammenarbeit erschweren. Wie gehst du mit diesem möglichen Widerstand um?
  4. Anpassungsfähigkeit an Projektspezifikationen: Ein Standard kann möglicherweise nicht alle spezifischen Anforderungen jedes Projekts erfüllen. Wie gehst du mit Projekten um, die spezielle Anforderungen haben, die nicht in den Standard passen?
  5. Möglicher Overhead: Die Implementierung eines Standards erfordert Schulungen und die Bereitstellung von Ressourcen. Könnte dieser Overhead in einigen Fällen die potenziellen Vorteile überwiegen?

Diese Punkte verdeutlichen, dass die Anwendung eines Projektmanagement-Standards nicht immer die beste Lösung sein könnte und dass eine kritische Prüfung erforderlich ist, um sicherzustellen, dass der Standard tatsächlich die angestrebten Ziele erreicht.

René

Du hast mir 10 Argumente gebracht. Welche 5 Argumente würdest Du als stärkste betrachten. Nenne jedes Argumente in einer Aussage mit ungefähr 5 Wörtern

ChatGPT

Hier sind die fünf stärksten Argumente gegen die Anwendung eines Projektmanagement-Standards in kurzen Aussagen:

  1. Bürokratie und Zeitverlust möglich.
  2. Überregulierung behindert Innovation.
  3. Teamwiderstand beeinträchtigt Zusammenarbeit.
  4. Anpassung an Projektspezifikationen herausfordernd.
  5. Möglicher Overhead überwiegt Vorteile.

Diese Punkte sind besonders kritisch und sollten bei der Entscheidung für oder gegen einen Projektmanagement-Standard berücksichtigt werden.

René

Beantworte die Frage nach dem Warum für diese 5. Bringe für jedes ein kurzen Beispiel.

ChatGPT

Natürlich, hier sind die Begründungen (Warum) für die fünf kritischen Argumente gegen die Anwendung eines Projektmanagement-Standards zusammen mit Beispielen:

  1. Bürokratie und Zeitverlust möglich (Warum): Die Einführung eines Standards kann zu erhöhter Bürokratie und Zeitverlust führen, da zusätzliche Dokumentation und Berichterstattung erforderlich sind. Dies geschieht, um Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten, aber es kann zu ineffizienten Prozessen führen.
    Beispiel: Die Implementierung eines umfangreichen Projektmanagement-Standards erfordert, dass Teammitglieder regelmäßig detaillierte Berichte über den Fortschritt ihrer Aufgaben verfassen. Dies führt zu einem Zeitverlust und weniger Zeit für die eigentliche Arbeit am Projekt.
  2. Überregulierung behindert Innovation (Warum): Ein zu strenger Standard kann die Flexibilität und Kreativität im Team einschränken, da kreative Lösungen oft nicht in den Standard passen.
    Beispiel: Ein Projektteam arbeitet an einer innovativen Softwareentwicklung. Der Projektmanagement-Standard erfordert jedoch, dass alle Schritte in einem vorgegebenen Prozess strikt befolgt werden. Dies hindert die Entwickler daran, innovative Ansätze zu verfolgen, die möglicherweise effizienter wären.
  3. Teamwiderstand beeinträchtigt Zusammenarbeit (Warum): Die Einführung eines neuen Standards kann Widerstand im Team hervorrufen, was die Zusammenarbeit und Teamdynamik negativ beeinflusst.
    Beispiel: Einige Teammitglieder sind gegen die Einführung eines neuen Projektmanagement-Standards, da sie ihn als unnötige Verkomplizierung empfinden. Dies führt zu Konflikten und einer weniger effektiven Zusammenarbeit.
  4. Anpassung an Projektspezifikationen herausfordernd (Warum): Ein Standard kann nicht immer alle spezifischen Anforderungen jedes Projekts erfüllen, was zu Herausforderungen führt.
    Beispiel: Ein Projekt hat aufgrund seiner besonderen Anforderungen und Kundenwünsche spezielle Prozessschritte. Der bestehende Standard deckt diese nicht ab, daher müssen zusätzliche Schritte hinzugefügt werden, was die Umsetzung komplexer macht.
  5. Möglicher Overhead überwiegt Vorteile (Warum): Die Einführung eines Standards erfordert Schulungen und Ressourcen, und der damit verbundene Aufwand könnte die potenziellen Vorteile überwiegen.
    Beispiel: Die Schulung des gesamten Teams in einem komplexen Projektmanagement-Standard erfordert erhebliche Zeit und finanzielle Mittel. Nach sorgfältiger Prüfung stellt sich jedoch heraus, dass die tatsächlichen Verbesserungen im Projektmanagement nicht im Verhältnis zum investierten Aufwand stehen.

Mein Fazit

Wie Sie an Hand des Dialoges sehen, es ist möglich schrittweise ein Thema zu vertiefen. Zeitaufwand waren nicht mal 5 Minuten. Ich habe die besten Erfolge erreicht, wenn ich vom Groben zum Feinen gehe.

Wenn Sie mit ChatGPT in den Dialog zu einer Methode treten möchten, dann Fragen Sie ob ChatGPT diese Methode kennt. Damit können Sie einschätzen, ob die Antworten auch einen Bezug zu Ihrer Methode haben.

Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit ChatGPT gemacht?

Hier geht es zum Beitrag ChatGPT und Ishikawa-Diagramm

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Arbeitet als Berater, Coach und Trainer mit den Schwerpunkte
Projektmanagement, Prozessmanagement, Existenzgründung, Kommunikation, MindManager, MS Project,

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